Gegründet in 1907 - abgebrochen in 1934
1906 wurde auf der Deutschen Kunstgewerbeausstellung deutlich, dass der Jugendstil von einem Stil überholt wurde, der eher Funktion als Ästhetik betonte. Der Deutsche Werkbund wurde ein Jahr später gegründet. Peter Bruckmann war der erste Vorsitzende des Deutschen Werkbundes. Inspiriert von Morris setzte sich dieser Verband für gut gestaltete Produkte ein. Ziel war es, eine völlig neue visuelle Sprache zu schaffen, anstatt auf Stile aus der Vergangenheit zurückzugreifen. Es wurde nach Wegen gesucht, gutes Design mit Massenproduktion zu verbinden. Die Gruppe bestand im Wesentlichen aus zwölf Designern und zwölf Herstellern, aber innerhalb eines Jahres wuchs die Zahl der Mitglieder auf etwa fünfhundert. Der Verein veröffentlichte Bücher mit Artikeln und Illustrationen von Mitgliedern mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Industrie zu fördern.
Innerhalb der Gruppe gab es weiterhin Meinungsverschiedenheiten über die Herstellung von Handwerks- und Industriedesigns. Eine Gruppe befürwortete die Standardisierung des Designs, während die andere Gruppe den Individualismus fördern wollte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde jedoch deutlich, dass eine hohe Nachfrage nach standardisierter Produktion bestand, obwohl sich die Mitglieder weiterhin dagegen aussprachen. Während der Präsidentschaft von Richard Riemerschmid entstand ein funktionalistischer Designansatz, der zum Funktionalismus führte. 1934 wurde der Deutsche Werkbund eingestellt. 1947 wurde versucht, den Verein wieder zu gründen, aber er hatte seinen Einfluss weitgehend verloren.