Niederländische Glaswaren
Niederländische Glaswaren genießen einen hohen internationalen Status. Im neunzehnten Jahrhundert gab es in den Niederlanden nur wenige Glasfabriken. Sie konzentrierten sich hauptsächlich auf Flaschen und Verpackungen, Tischglaswaren wurden oft aus Deutschland und Böhmen importiert. Glas- und Kristallarbeiten waren echte Luxusprodukte. Die bekanntesten Fabriken aus dieser Zeit sind Regout & Co (später fusioniert mit Kristalunie) und die Weißglasfabrik in Leerdam. Diese Fabriken wuchsen bis 1914 stark und produzierten für den Weltmarkt. Während der Kriege waren die Rohstoffe knapp, so dass internationale Produkte den Markt übernahmen. Der niederländische Produktionsmarkt erholte sich erst in den 1940er Jahren. Jetzt ist Royal Leerdam Crystal wieder ein Weltspieler.
Im neunzehnten Jahrhundert existierten verschiedene Designstile nebeneinander. Designideen wurden schnell durch die Verteilung von illustrierten Katalogen übernommen, die von den Glasfabriken gedruckt wurden. Formen wurden ebenfalls übernommen und weiterverkauft, was es schwierig machte, die Herkunft von Glaswaren zu verfolgen. Ab dem 20. Jahrhundert wurden immer mehr Künstler dazu gebracht, Glaswaren zu entwerfen.